Konzept zur Generalsanierung des Pleysteiner Freibads

Konzept zur Generalsanierung des Pleysteiner Freibads

sanierter Sprungturm

Eine grundlegende Sanierung des Freibads kommt nahezu einem Neubau gleich. Geschäftsführer Manfred Klaus von der Planungsgesellschaft Plafog GmbH aus Kulmbach stellte in der Stadtratssitzung am Dienstag mit ernüchternden Zahlen sachlich und schlüssig das Sanierungskonzept vor.

Unterm Strich würde die Generalsanierung des Freibades rund 4,2 Millionen Euro kosten. Ein Betrag, der sich auf mehrere Bauabschnitte aufschlüsselt. Bürgermeister Rainer Rewitzer sah im Vortrag von Manfred Klaus den Auftrag für den Stadtrat in Zusammenarbeit mit dem Freibadförderverein unter Auslotung aller Fördermöglichkeiten abzuklären, "wohin die Reise gehen soll". Für Rewitzer steht aber fest, dass das Freibad neben den Anlagen in Grafenwöhr und Windischeschenbach fortbestehen sollte.

Klaus erklärte: Die Richtlinien für Freibäder aus den siebziger und achtziger Jahren gelten nicht mehr, Hochbauten, wie momentan vorhanden, würden nicht mehr in diesem Umfang benötigt. Hygienisch geforderte schnellere Umwälzzeiten des Wassers lassen sich nur durch kleinere Becken erreichen. Große Becken erfordern logischerweise größere Pumpen und damit einen höheren Energieaufwand. Die Größe der vorhandenen Wasserflächen wurde nach festgesetzten Werten vor 40 Jahren ermittelt und ist heute längst überholt.

Die bestehenden Hochbauten benötigen eine komplette Dachsanierung und sollten deshalb abgerissen werden. In jedem Fall liege die Priorität einer Freibadsanierung bei den Wasserbecken, betonte der Experte. Laut Klaus, der seinen Vortrag mit Referenzbildern aus anderen Freizeiteinrichtungen untermauerte, bedarf es auch keiner großen Umkleidekabinen mehr. Die Erfahrung zeige, dass die Besucher ihre Badekleidung mitbringen und Umkleidekabinen aufs Gelände verteilt, voll akzeptieren.

Ausdrücklich hob er hervor, dass das Freibad in seiner momentanen Gestaltung nicht behindertengerecht ist. Bei einer Neuanlage würden alle Wege keine Steigerung höher als sechs Prozent haben. Damit wäre das Bad vollkommen barrierefrei.

Alle Becken würden in Edelstahl erstellt werden. Ein "Einwintern" würde sich dann erübrigen, die Kosten dafür wegfallen. Im Frühjahr genüge nach Aussage des Fachmanns ein Hochdruckreiniger, um das Bad benutzungsfähig zu machen. 25 mal 12,5 Meter Größe mit einer Tiefe von 1,90 bis 2 Metern sieht Klaus als ausreichend für das Schwimmerbecken. Das Nichtschwimmerbecken mit 900 Quadratmetern Größe, die aber aufgrund von kostenträchtigen Treppenanlagen nicht voll nutzbar sind, sollte auf 220 Quadratmeter verkleinert werden. Die Rutsche könnte aber an ihrem Standort bleiben, sagte Klaus. Die Wassertiefe dürfte auch aus Sicherheitsgründen 1,35 Meter nicht überschreiten.

Kleinere Schwimmbecken


Mit der Verkleinerung dieses Beckens werde es auch möglich, einen Wasserspielplatz mit Tartanbelag anzulegen, computergesteuerte Wasserspiele zu installieren und einen echten Kleinkinderbereich, eventuell mit einem "Schiffchenkanal", einzubauen. Dies steigere die Attraktivität der Freizeiteinrichtung.

Als vergleichbares Beispiel nannte Klaus das Freibad Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz. Dort habe es nach der Sanierung einen Besucheranstieg von 72 000 auf 110 000 Menschen im Jahr gegeben. Trotz doppelt so großer Wasserfläche kämen aktuell nur 32 000 bis 40 000 Besucher pro Jahr ins Pleysteiner Freibad.

Quelle: ONetz / d1730702 / (bey)